Die Umstellung von NEDC (Neuer Europäischer Fahrzyklus) auf WLTP (Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure) war ein schrittweiser Prozess, der darauf abzielte, realistischere Verbrauchs- und Emissionswerte zu liefern. NEDC wurde seit den 1980er Jahren verwendet und galt zunehmend als veraltet, da die Testbedingungen nicht mehr die tatsächlichen Fahrbedingungen widerspiegelten. WLTP, eingeführt im September 2017, soll realitätsnähere Bedingungen bieten.
Es gibt mehrere Gründe, warum Fahrzeugpapiere nach 2017 noch NEDC-Werte aufweisen können:
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Übergangsfrist: Die Einführung von WLTP kam mit einer Übergangsphase, in der Fahrzeuge, die bereits nach dem NEDC zertifiziert wurden, weiterhin mit diesen Werten verkauft werden durften. Diese Phase erlaubte Herstellern, Lagerbestände abzuverkaufen, die noch unter den alten Normen getestet wurden.
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Bestandsfahrzeuge: Fahrzeuge, die vor der offiziellen Umstellung auf WLTP produziert oder zugelassen wurden, behalten ihre ursprünglichen NEDC-Werte in den Papieren, auch wenn sie nach 2017 verkauft wurden.
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Umrechnung von WLTP auf NEDC: Für eine Übergangszeit wurden WLTP-gemessene Werte in NEDC-Äquivalente umgerechnet, um eine Vergleichbarkeit zu älteren Fahrzeugen zu gewährleisten und den steuerlichen und regulatorischen Anforderungen zu entsprechen. Diese Praxis führte dazu, dass auch nach 2017 produzierte Fahrzeuge in ihren Papieren NEDC-Werte aufwiesen.
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Regulatorische Unterschiede: In einigen Ländern wurden die regulatorischen Anforderungen für den Wechsel zu WLTP zu unterschiedlichen Zeiten eingeführt, was dazu führen konnte, dass Fahrzeuge in bestimmten Regionen länger mit NEDC-Werten verkauft wurden.
Insgesamt spiegelt die Präsenz von NEDC-Werten in den Fahrzeugpapieren nach 2017 den Übergang und die Anpassungsphase an die genaueren und strengeren WLTP-Standards wider.